50 Jahre Rieke Computersysteme (RCS)

Dr.-Ing. Bernd Rieke:

Der Gründer und Visionär hinter RCS

Dr.-Ing. Bernd Rieke, Gründer und „Mastermind“ von Rieke Computersysteme GmbH (RCS), blickt auf 50 Jahre Erfahrung in allen Bereichen und Ebenen der IT-Welt zurück. Seit 1974 entwickelt RCS Software für mittelständische Unternehmen unter dem Motto: „Wir sind Ingenieure, die nachhaltige Lösungen für technische Herausforderungen entwickeln. Wir sind erst dann zufrieden, wenn die Systeme stabil laufen und der Kunde zufrieden ist.“

Eine Geschichte von Leidenschaft und Innovation

„Als ich 11 Jahre alt war, wollte ich unbedingt (verbotenerweise) nachts Musik von AFN hören. Das Radio war verräterisch laut. Also flugs den Lautsprecher im Radio (besserer Volksempfänger) abgeklemmt und an die Buchse für den externen Lautsprecher einen Fahrraddynamo angeschlossen. Wenn nun der Lautstärkeregler im Radio ganz laut gestellt wurde, konnte man die Musik im Dynamo hören. Es klang sehr blechern, aber unterm Kopfkissen mit dem Ohr direkt darauf – man hatte ja keine hohen Ansprüche – funktionierte es. Diese Erfahrung entfachte meine Leidenschaft für Technik und Elektronik.“

 

Kreativität und Entschlossenheit können selbst die größten Herausforderungen überwinden und den Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft legen!

Vor meinem Studium arbeitete ich in einem Fernseher- und Reparaturgeschäft in Neustadt. Ich kam dort hin, weil ich nach der Schule mutig ins Geschäft ging und fragte, ob ich beim Reparieren von Fernseher zuschauen und mithelfen kann. Nach anfänglichem Zögern gab man mir eine Chance, da ich mich durch das Studieren von Schaltplänen, die ich aus alten Röhrenfernsehern hinten herausnahm, in meiner Verwandtschaft bereits damit auskannte. Schnell konnte ich durch mein technisches Wissen überzeugen und reparierte Fernsehern nach der Schule.

Bernd hatte sich an der Universität Hannover für ein Elektrotechnikstudium eingeschrieben, aber das Studium allein reichte ihm nicht. Er brauchte praktische Erfahrung – und etwas Geld. Also ging er zu Karstadt und sagte: „Ich kann Radios reparieren, kann ich bei Ihnen Geld verdienen?“ Der Werkstattmeister sagte „Ja“ und Bernd begann, Radios zu reparieren. Eines Tages, als die Außendienstmitarbeiter Geräte, die sie beim Kunden nicht reparieren konnten, in die Werkstatt brachten, stand ein defekter Fernseher mitten im Raum. Der Meister fragte das gesamte Personal, was das Problem sein könnte. Bernd erkannte sofort: „Der Fernseher hat ein Regelspannungsproblem, weshalb die Zeile dubios kippt.“ Der Meister war beeindruckt: „Du kannst auch Fernseher reparieren, nicht nur Radios.“ Von da an fuhr Bernd mit einem Kundendienstwagen zu den Kunden und erledigte die Aufträge vor Ort.

Abschluss und erste Praktika

Nach dem Vordiplom und weiteren vier Semestern schloss Bernd sein Studium mit der Note 1,3 ab. Seine Diplomarbeit in Steuerelektronik für Reluktanzmaschinen legte er mit einer beeindruckenden Leistung ab. Während seines Studiums sammelte Bernd vielfältige praktische Erfahrungen, von der Stahlbau- und Schweißtechnik bei der Firma Pitsch bis zur Kunststoffspritztechnik bei der Deutschen Grammophon. Als Praktikant bei Daimler in Stuttgart vertiefte er sein Wissen weiter.

Als jüngster Lehrbeauftragter meiner Zeit habe ich bereits in jungen Jahren beeindruckende Erfolge erzielt. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter auf einer Professorenstelle in München veröffentlichte ich zahlreiche Arbeiten über Motortechnik und hielt Vorträge in Athen, Lyon und Eindhoven. Dabei waren alle namhaften Professoren vertreten und ich konnte mein Wissen und meine Expertise in der internationalen Fachwelt teilen.

Ich unterrichtete Energietechnik für Nachrichtentechniker und plante, als Oberingenieur an der Universität eine Professorenstelle anzutreten. Für meine Doktorarbeit sammelte ich auf internationalen Konferenzen für Motorentechnik und EDV wertvolle Kontakte.

Neben meiner akademischen Laufbahn an der Universität begann ich in der EDV-Beratung, Projektanalyse, Systemanalyse, programmtechnischen Abwicklung und Entwicklung sowie dem Bau von Zusatzkomponenten tätig zu werden. Ich erlernte die Programmiersprachen „Assembler“ und „Fortran“, die im Ingenieurwesen und für technische Berechnungen verwendet werden und erkannte schnell deren Effizienz für rechenintensive Anwendungen. Ich stellte mich den neuen Herausforderungen, gründete mein eigenes Unternehmen „Rieke“, erweiterte mein Wissen um die Programmiersprache C, die ich für die Systemprogrammierung, Anwendungsentwicklung, Datenbanken und den Compilerbau einsetzte.

Ich kaufte einen Prozessrechner für meine wissenschaftlichen Arbeiten bei Hewlett Packard (HP) und hatte eine revolutionäre Idee: Die Entwicklung einer Historiedatenbank, die Millionen von Datensätzen erfassen konnte – zu einer Zeit, als das Limit bei 32.767 Daten lag. Getreu meinem Motto „Immer wuseln und nie stillstehen“ schrieb ich eine Finanzbuchhaltungssoftware. Hier stieß ich auf erhebliche technische Probleme in Bezug auf die Stabilität und Datensicherheit und entwickelte deshalb mein erstes Baukastenmodul, ein Datenbankvorschaltsystem (DVS). Mit diesem DVS konnte jederzeit auf Datensätze in den Tabellen der Datenbank zugegriffen werden, ohne dass gigantische Datenmengen in den Programmen selbst implementiert werden mussten. Diese Innovation sprach sich schnell herum und ich erhielt Anfragen von Kunden wie der Firma Scherdel GmbH, einem Ventilhersteller in Marktredwitz, bei dem ich die Software erfolgreich einsetzte.

Durch meine Arbeit wurde Hewlett-Packard (HP) auf mich aufmerksam und bat mich, nach Kalifornien zu kommen, um ein Softwareproblem zu lösen. Schnell erkannte ich, dass mein entwickeltes Datenbankvorschaltsystem (DVS) dieses Problem verhindern konnte. Ich führte das DVS bei HP ein und passte es erfolgreich für das neue relationale Datenbankmanagementsystem „ALLBASE/SQL“ an, welches speziell für HPs Precision Architecture RISC-basierte Server und Workstations von HP entwickelt wurde. Dies ermöglichte die Entwicklung portabler, datenbankunabhängiger Anwendungen. Aus dieser Zusammenarbeit entstand eine starke Kooperation mit HP, wobei HP die Rechner und ich die Software verkaufte. Ich war einer von drei maßgeblichen Personen bei HP und bei der Geschäftsleitung sowie in allen Verkaufsniederlassungen bekannt, was darin gipfelte, dass ich bei HP für die Beratung des deutschen Vorstands im Bereich Hard- und Software zuständig war. Meine Kompetenz und mein umfangreiches Know-how hinterließen überall Spuren, weshalb mein Telefon nie stillstand und immer mehr namhafte Kunden, wie ROB (Robert Schwarz Bundesrechenzentrum GmbH Augsburg), Wagenfelder Spinnereien, Firma Sattler (Entwicklungslabor für Filme), Firma BASF, Hermann Bilz GmbH & Co. KG in Esslingen, auf mich zu kamen. Ganz gleich, ob Schnittstellen für Magnetbänder, Lösungen für zu langsame Systeme, Software für Messtechnik, Postcheckamt-Software (Erfassungs-Software), Software für Qualitätssicherung, Leitstandsoftware, Simulationssoftware für Ampeln, Softwarelösungen für Kundenmanagement, Finanzbuchhaltung, Auftragserfassung oder Rechnungsverkehr benötigt wurden, ich konnte für jeden Kunden eine spezielle Lösung anbieten. Auch die Firma Schumacher Packaging GmbH profitierte in umfangreicher Form von meiner ausgeklügelten Software, die durch schnelle, nicht aufwendige individuelle Programmierungen angepasst wurde.

Ich entwickelte weitere Softwarelösungen und schließlich eine unterlagerte Basissoftware. Diese ermöglichte es, umfangreiche Programmierarbeiten in der Ebene der Unternehmenssoftware zu vermeiden und die Programme der Kunden strukturiert, verständlich und übersichtlich zu halten.

Nach zehn Jahren schloss ich meine Doktorarbeit mit der Note Eins ab. Gemeinsam mit meinem ersten Studenten gründete ich die Firma Rieke & Hontheim Computersysteme u. Elektronik GmbH. Es folgten weitere namhafte Kunden wie Daimler Stuttgart Messhaus, Vorwerk, diverse Kliniken in Berlin, Knopf & Sohn (eine Färberei), Sattler, Opel Rüsselsheim, DATEV Nürnberg, GPA Poing, Data-Analysis in Ottobrunn, Erdöl Raffinerie Neustadt GmbH & Co, Signalbau Huber (ehemalige Siemenstochter) und Haindl Papier Augsburg. Selbst wenn ich keine Kapazitäten hatte, arbeitete ich mit Freiberuflern und kollegialen Firmen zusammen, die den Kundenanforderungen gerecht wurden und meine Softwaremodule kannten. So stellte ich sicher, dass die individuellen Softwareanforderungen meiner Kunden stets erfüllt wurden.

Zu dieser Zeit kam ich das erste Mal mit der Digitalisierung von Geschäftsprozessen in Kontakt, da Kunden solche Anfragen stellten. Ich entwickelte Lösungen für einen komplett automatischen digitalen Ablauf in den Unternehmen, von der Kundenverwaltung bis hin zur Rechnungserstellung, also für die gesamte Wertschöpfungskette eines Unternehmens.

Ich erlebte, wie die Popularität von Videorekordern zu sinken begann, da DVDs auf den Markt kamen und schließlich zum neuen Standard für das Heimvideo wurden. Auch CDs wurden zum dominierenden Format für Musikverkäufe, und viele Musikproduktionsfirmen stellten die Produktion von Schallplatten ein oder reduzierten sie erheblich. Auch die Deutsche Grammophon fokussierte sich zunehmend auf CDs. Der Wechsel von physischen Medien wie Schallplatten und CDs zu digitalen Formaten und Streaming-Diensten erforderte flexible Softwarelösungen, um diese neuen Formate effizient zu verwalten und zu vertreiben. Das gleiche traf den Markt der Kleinbildkameras, da diese um die Jahrtausendwende von den Digitalkameras zunehmend verdrängt wurden. Ab Mitte der 2000er Jahre dominierten Digitalkameras den Markt.

Ich führte objektorientierte Programmierkonzepte, C-Interoperabilität und Erweiterungen zur Unterstützung von parallelem Rechnen ein. Durch meine umfassende Netzwerk- und Hardwareunterstützung konnte ich große Projekte erfolgreich umsetzen. Ich machte mir durch meine herausragende Arbeit im Bereich Netzwerktechnik und Hardware-Support einen Namen und spielte eine entscheidende Rolle dabei, unsere Kunden mit zuverlässigen und effizienten IT-Infrastrukturen zu versorgen. Durch schnelle und effiziente Behebung von Netzwerk- und Hardwareproblemen an 7x24x365 Tagen trug ich dazu bei, Ausfallzeiten praktisch komplett zu vermeiden und die Produktivität zu maximieren.

Mein Partner und ich standen vor unterschiedlichen Visionen für die gemeinsame Zukunft. Obwohl wir beide die Leidenschaft für Innovation und Qualität teilten, hatten wir verschiedene Ansichten darüber, wie diese am besten in der Softwareentwicklung umgesetzt werden sollten. Um meine Stärken und Kompetenzen noch gezielter einsetzen zu können und das Wachstum sowie den Erfolg meines Unternehmens voranzutreiben, entschied ich mich zur Trennung. Ich änderte zunächst als alleiniger Geschäftsführer den Namen der Firma, und so entstand die Rieke Computersysteme GmbH. In dieser Phase führte ich IT-Beratung und Netzwerkmanagement ein.

Mein Unternehmen wuchs kontinuierlich und expandierte in neue Geschäftsfelder. Um dieses Wachstum erfolgreich zu managen und neue Geschäftsmöglichkeiten zu nutzen, stellte ich zusätzliche qualifizierte Softwareentwickler und Projektmanager ein. Dadurch konnten wir Aufträge von mittelständischen Produktionsunternehmen für komplexe Softwareprojekte gewinnen und innovative Technologien einführen.

Wir feierten die Eröffnung unseres neuen Büros in Planegg-Martinsried mit unseren Mitarbeitern und vertrauten Kunden. Das Highlight dieser Feier war unser erstes firmeninternes Baukastenmodell, das sich gezielt entlang der Wertschöpfung eines Unternehmens orientierte. Besonders stolz waren wir auf die implementierten Cloud-Lösungen und IoT-Anwendungen, die genau zur richtigen Zeit kamen, als Remote-Arbeit immer wichtiger wurde und die digitale Transformation in aller Munde war. Unsere Kunden zeigten großes Interesse an diesen innovativen Lösungen, was unseren Erfolg sprunghaft vorantrieb und die Begeisterung für unsere Arbeit weiter entfachte.

Wir blickten zurück auf ein Jahrzehnt voller Erfolge und Innovationen. In dieser Zeit haben wir es geschafft, hochwertige und maßgeschneiderte IT-Lösungen für produzierende Unternehmen jeder Größe zu entwickeln. Seit unseren bescheidenen Anfängen haben wir uns kontinuierlich weiterentwickelt und sind heute ein anerkannter Anbieter in der Software-Branche.

Unsere Forschung konzentrierte sich intensiv auf Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen, mit dem Ziel, bahnbrechende Innovationen zu schaffen. Wir investierten kräftig in diese Bereiche, um stets am Puls der Zeit zu bleiben, neue Technologien und Trends zu nutzen und unsere Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Diese strategische Ausrichtung ermöglichte es uns, unseren Kunden noch leistungsfähigere und nachhaltigere Lösungen zu bieten und die Zukunft der IT aktiv mitzugestalten.

Wir feierten stolz unser 40-jähriges „Rieke-Jubiläum“ mit all unseren treuen Kunden. Besonders ehrten wir einen unserer wichtigsten Kunden, der von Anfang an an unserer Seite stand. Wir blicken auf eine aufregende und innovative Zeit zurück und sind stolz darauf, dass das speziell für diesen Kunden entwickelte Softwarekonstrukt, das mittlerweile rund 200 Programme, 1200 Funktionen und 1,3 Millionen Sourcezeilen umfasst, zu einem der größten individuellen und voll integrierten Softwareprojekte in Deutschland gehört. Begonnen mit einem einzigen Standort, verfügt dieser Kunde nun über 29 Standorte weltweit. So z. B. verbindet unsere Software seine Produktionsstandorte sowie seine Betriebstätten. Diese Standorte sind weltweit interaktiv vernetzt. Alle Werke können jederzeit riesige Datenmengen replizieren und diese Daten sind für jeden Benutzer der Software in Echtzeit an jeden Ort der Welt verfügbar. Im Sinne der Nachhaltigkeit haben wir kooperativ und erfolgreich seine eigene Software-Entwicklungsabteilung ausgebildet und unser Wissen über das Softwarekonstrukt transferiert, sodass der Kunde nun selbstständig die Software pflegen kann und unabhängig von unserem Know-how ist. Diese Kooperation verdeutlicht, dass Unternehmen durch unsere individuellen Softwarelösungen nachhaltig wachsen können. Gleichzeitig zeigt sie, dass unsere Software pflegbar, verständlich und strukturiert ist sowie nach dem neuesten Stand der Technik entwickelt wird.

Dr. Ing. Bernd Rieke – Stets in Bewegung

Mein Motto „Immer wuseln und nie stillstehen“ hat mich durch meine Karriere begleitet und uns zu einem der führenden Anbieter individueller Softwarelösungen gemacht. Unsere Bereitschaft zur Zusammenarbeit und Unterstützung unserer Kunden ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Erfolgs und unserer Unternehmensphilosophie. Erleben Sie, wie unsere Softwarelösungen Unternehmen weltweit vernetzen und effizienter machen. Wir laden Sie herzlich ein, Teil unserer Erfolgsgeschichte zu werden und gemeinsam mit uns die nächsten Schritte in eine spannende Zukunft zu gehen.